Tja liebe Leser, wie ihr sicher alle wisst sind wir inzwischen schon laenger dh. ca 1 Monat zu HAuse. Wir hatten uns wohl vorgenommen die Berichte schnellstmoeglich fertigzustellen doch - naja, zwischen Familien-und Freundenbesuchen und In-Europa-eingewoehnen sind wir leider nicht wie geplant dazu gekommen. Allerdings, aufgeschoben ist nicht aufgehoben, in dem Sinne, wir machen weiter und - das steht ausser Frage - auch fertig. Nun der erste Bericht unseres Streifzugs ueber den Indischen Subkontinent! Viel Spass!
(06. - 16. Jaenner 2010)
Indien - bhuuu, was hoert man davon nicht alles. Dreck, viele Autos, Umweltverschmutzung, Leute mit Turban, Schlangenbeschwoerer.
Fuer uns begann Indien mit Nichts von Alledem - oder besser gesagt fast Nichts. In Kalkutta hatten wir uns ein Hotel am Flughafen vorreserviert, da wir gleich frueh morgens den Weiterflug nach Bangalore hatten. Somit bestand das einzige Problem eigentlich darin, zum Hotel zu kommen. Sofort fielen die Taxifahrer nach indischer Gewohnheit ueber uns her und versuchten uns, in die diversen Taxis zu zerren…naja Indien eben. Wir waren das von den anderen Laendern gewoehnt, somit schreckte es uns nicht Besonders und wir schafften es auch, zum Hotel zu kommen. Allerdings war Indien doch insofern anders, als dass die Taxis alte amerikanische Strassenkreuzer waren und wir beim Ein- und Aussteigen ausfuehrlichst begafft wurden.
Dass wir in Indien waren, merkten wir das naechste Mal beim Anschauen der Speissekarte im Restaurant – die Karte war wunderbar auf Englisch aber – wir kannten kein einziges Gericht. Natuerlich wurden die indischen Begriffe der Gerichte genannt, die uns aber Nichts sagten. Zum Glueck gabs im Reisefuehrer auch die Uebersetzung einiger Begriffe der Speissekarte, sodass wir nicht hungrig schlafen gingen :-).
Der Flug nach Bangalore war kurz, am fruehen Morgen erreichten wir die Stadt. Bangalore ist ja die IT Hauptstadt Indiens, dementsprechend modern und luxuroes war das Flughafengebaeude und der Bus, der uns in die Stadt brachte. Dort lernten wir auch die indische Freundlichkeit kennen – ungefragt half uns ein Fahrgast im Bus beim Orientieren und ueberredete den Fahrer, uns an einer fuer uns guenstigen Stelle um das Hotel zu erreichen aussteigen su lassen. Das Hotel hatte eine weitere indische Ueberraschung fuer uns – es gab keine Dusche. Die indische Version davon ist ein Kuebel, der aus 2 getrennten Wasserhaehnen mit kaltem und warmem Wasser gefuellt wird, und von dem man dann mit einer Schoepfkelle Wasser nimmt und es ueber den Koerper giesst. Am Anfang befremdlich, gewoehnt man sich bald so daran, dass man sich Duschen mit Duschkopf gar nicht mehr vorstellen kann.
Die Stadt selbst ist sehr westlich und modern, ein quasi leichter Einstieg in Indien. Wir streiften durch die Stadt und lernten im Hard Rock Cafe auch gleich den dort arbeitenden Tez kennen, der uns das Live Konzert einer Rockgruppe am Abend im Hard Rock Cafe empfahl. Wir besuchten das Konzert und genossen den Abend sehr – Tez betreute uns gut.
Tez empfahl uns auch gleich fuer den naechsten Abend ein Konzert einer der besten Soulbands Indiens, Soulmate. Nachdem wir uns ausgeschlafen, mit dem indischen Fruehstueck experimentiert und uns die Stadt angeschaut hatten, fuhren wir mit der Motorradrikscha zu der angegebenen Adresse, an der das Konzert stattfinden sollte. Nach laengerem Suchen fanden wir es auch. Das Konzert war echt super und Tez, der mit der Gruppe gut bekannt war stellte uns auch gleich anschliessend die Gruppenmitglieder vor. Wir hatten echt viel Spass.
Nach einem weiteren gemuetlichen Tag in der Stadt trafen wir uns mit Tez und verabredeten uns mit ihm zum Fruehstueck fuer den naechsten Tag, der dann auch unser letzter in Bangalore sein sollte. Tags darauf gings weiter nach Mysore, eine Fahrt die uns einen Schritt naeher zur indischen Realitaet bringen sollte.
Die Stadt Mysore praesentiert sich gerne als alte Maharadschastadt – was sie auch ist – aber vom alten Glanz ist nicht mehr viel ueber. Der Maharadschapalast wirkt zwar wie aus 1001 Nacht, aber er wurde am Anfang des 20. Jahrhunderts von einem englischen Architekten gebaut, nachdem der alte Palast abgebrannt war.
Was an Mysore wirklich spektakulaer war, war das Essen. Wir sind uns einig, noch nie – und auch nie mehr so gut vegetarische und indische Kueche gegessen zu haben wie in Mysore. Dazu muss man vielleicht noch ein paar Worte sagen, was im Restaurant essen in Indien bedeutet. Es faengt damit an, dass ein Restaurant in Indien Hotel heisst. Das Wort Restaurant wird man vergeblich suchen – das zu verstehen hat uns laengeres herumirren in Mysre gekostet :-). Dann gibt es mehrere indische Gerichte, meistens rein vegetarisch bzw vegan. Man muss die Begriffe der (in dem Fall Suedindischen) Kueche kennen, um sich auf der Speisekarte zurechtzufinden. Das wohl verbreitetste und interessanteste Gericht ist Thali. Es handelt sich dabei um eine Portion Reis, der mit verschiedenen vegetarischen Saucen (immer alle scharf bis hoellisch scharf) serviert wird. Meistens kann man dabei immer Nachschlag verlangen, solange bis man satt ist. Speziell an dem Gericht ist auch die Art wie es serviert wird. In guten Thali Hotels setzt man sich an den Tisch, der Kellner bringt dann ein grosses Bananenblatt (Tellerersatz), kommt dann mit einer grossen Schuessel Reis von der er einen grossen Schoepfer auf das Bananenblatt gibt und schliesslich mit einer Konstruktion aus ca 3 Toepfen (oder mehr), aus der er je eine Kelle voll neben dem Reis auf das Bananenblatt gibt. Das Ganze wird dann gegessen, indem man mit den Fingern der rechten Hand den Reis mit den Saucen mischt und Portion fuer Portion in den Mund schiebt. Vor und nach dem Essen werden bei speziellen, immer vorhandenen Waschbecken die Haende gewaschen. Thalis sind das Hauptgericht der Inder und man bekommt sie innerhalb von 5 Minuten nach Bestellung serviert und nach weiteren 10 Minuten hat man gegessen – sozusagen Fast Food :-). Thalis kosten uebrigens meistens ca 60-70 Cent pro Person, sodass man zu zweit fuer ca 1,5 Euro bis zum Platzen und ausgezeichnet essen kann.
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Tja das machten wir in Mysore, wir genossen das Essen, besichtigten den Maharadschapalast und machten einen Ausflug auf einen Huegel in der Naehe, eine Pilgerstaette, wo wir natuerlich nach indischer Art ausgiebigst bestaunt, fotographiert und ausgefragt wurden.
Ein Highlight in Mysore war der zentrale Markt, der mit seinen Farben und Geruechen jeden Besucher in seinen Bann zieht. Hier ein paar Eindruecke davon:
Noch schnell vor der Abreise von Mysore haben wir wiedermal ein Packet auf die Reise geschickt
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