Der Potala - das Wahrzeichen Tibets. Das Symbol fuer die Groesse und die Eigenstaendigkeit Tibets und zusammen mit dem Jokhang und dem Ramoche Tempel religioeses Zentrum des tibetischen Buddhismus. Diese 3 Mittelpunkte des religioesen Lebens der Tibeter haben wir uns am Tag 3 angeschaut.
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Tag 3: Potala, Jokhang, Ramoche (30.10.2009)
Der Tag begann relativ frueh, da Alex um 7 Uhr aufstand und im Stockfinstern zum Jokhang ging um die Pilger bei der Kora zu beobachten. Natuerlich war es saukalt aber echt super, keine Souvenirstaende und niemand, der einem etwas verkaufen wollte. Wahrscheinlich schaetzen das auch die Pilger, da eine grosse Menge Menschen die Kora so frueh machte.
Dann gings nach Hause, herrichten, fruehstuecken, duschen (mit Thermoskanne) und auf zum Potala. Zuerst machten wir am Potalaplatz station, direkt unterm wunderbaren Potala und vor dem unsagbar provokanten, arroganten und schrecklichen „Befreiungsdenkmal“ der Chinesen.

Nun ists soweit - das grosse Wahrzeichen Tibets, das Zeichen fuer dessen einstige Groesse und die Allmaechtigkeit des Gottkoenigs Dalai Lama - der Potala - kommt in Sicht

Die grosse Erhabenheit des Potala vor den mikrigen und kitschigen Blumengirlanden die die Chinesen anlaesslich der 60 Jahr Feiern der Volksrepublik China angebracht haben

Das religioese Zentrum (rot) neben den Verwaltungsgebaeuden (weiss) mit den Pilgern unten, die die Kora um den Potalahuegel machen

...auch der Potoala wird fuer die Ankunft des Gottes unter Halsbrecherischen Kletteruebungen neu gemalt :-)
Dabei erzahelte uns Namso auch, dass es am 14. Maerz 2008 schlimme Kravalle gegeben hatte und deshalb ziemlich viel Militaerpraesenz war. Dann gings zum Potala, dem Friedenspalast, wo wir durch einen Metalldetektor gehen mussten…. Anschliessend dann zum Eingang am Fuss des Huegels, wo wir leider genau zugleich mit einer Gruppe chinesischen Militaers starteten. Wir warteten etwas um nicht mit dieser unliebsamen Gesellschaft zugleich durch den Palast gehen zu muessen.

Der Potala zaehlt, da er die Graeber aller Dalai Lamas enthaelt zu den wichtigsten Pilgerstaetten der Tibeter

...der grosse, von den chinesen angelegte Platz vor dem Potala mit dem schrecklichen Denkmal zur friedlichen Befreiung Tibets - bei so viel Unverschaemtheit und Arroganz der Chinesen bewundert man den relativen Gleichmut der Tibeter...

Ein Protektor am Eingang des Potoala - Protektoren sollen boese Geister vom Betreten des Heiligtums abhalten

...leider konnten wir der Militaergruppe nicht ganz ausstellen - hier am Eingang zu den inneren Raeumen.

Die beruehmten Daecher des Potala - von hier aus hat der junge Dalai Lama Heinrich Harrer beim Eislaufen beobachtet (Film: 7 Jahre in Tibet)
Was wir dann vom Potala sahen war sehr beeindruckend, wenn auch etwas stressig, da die Besuchszeit pro Gruppe auf eine Stunde limitiert war. Trotzdem sehr schoen gingen wir durch die persoenlichen Raeume des Dalai Lama (grosser und kleiner Thronsaal), Meditationszimmer, Empfangszimmer, Studierzimmer und Wohnzimmer. Ein Highlight waren sicher die Graeber der ganzen Dalai Lamas, vom prachtigsten und groessten (dem Grab des 5ten Dalai Lama, der mit dem Bau des Potala begann) bis zum Grab des 13th Dalai Lama ( Tuere verschlossen seit angeblich ca. 20 Jahren). Weiters mehrere wunderbare Kapellen und 3 dimensionale Mandalas aus Gold, sowie eine 3 dimensionale Darstellung des Rad der Zeit. Immer wieder im Mittelpunkt der 1000 armige Avalokitesvara, der helfende, friedvolle Buddha, von dem ja die Manifestation auf Erden der Dalai Lama war. Das groesste Heiligtum des Palastes war eine goldene Statue des Avalokitesvara, die der Legende nach aus einem Sandelholzbaum gewachsen war. Leider war natuerlich im ganzen Potala fotoverbot.

Wunderschoener Blick auf den Teil von Lhasa der hinter dem Potala liegt - heute Industriezone, frueher alles Wiesen auf denen friedlich Yaks grasten
Die Pracht und der Reichtum der im Potala ausgestellt war, liess uns auch daran denken, dass auch im alten Tibet nicht alles gut war – es gab extrem viel Armut in der normalen Bevoelkerung und immensen Reichtum in der vererbten Aristokratie. Immer wieder begegneten wir Schikanen der Chinesen, es war kein Bild des aktuellen Dalai Lama ausgestellt, die Tempelwaechtermoenche durften nicht ihre Moenchsroben tragen und die meisten der ueber tausend Raeume waren abgesperrt. Das Ganze wurde zudem von Neonlicht ausgeleuchtet, was einen grossen Teil der Atmosphaere nahm. Naja, zumindest konnten wir einen Eindruck des Lebens vor den Chinesen in Tibet bekommen.
Dann gings in eine Teppichausstellung – scheinbar ist das im Tourprogramm Pflicht. Obwohl Namso uns beteuerte, dass die Touristenfallen (er schleppte uns in mehrere) immer von Tibetern betrieben wurden und das Geld auch an Tibeter floss konnten wir das nicht recht glauben. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sich die zugegeben sehr geschaeftstuechtigen Chinesen, die sich ja sonst so arrogant auffuehrten, das Geschaeft mit den Souvenirs entgehen liessen. Naja. Im Laufe der Reise erzaehlte uns Namso einmal dass er in den Touristenfallen 5% des Preises erhielt – soweit also wars mit seinen Beteuerungen, dass er uns half nicht ueberteuerte Preise zu zahlen…
Dann gings weiter zum Ramoche Monastery, das Namso wiederwillig auf dem ausdruecklichen Wunsch von uns eingeschoben hatte. Der Besuch war wunderbar. Wir kamen direkt zum Mittagsgebet der Moenche, die mit ihren tiefen Stimmen Mantras sangen. Echt wunderbar. Gleichzeitig mit uns waren noch mehrere Pilger im Raum, die sich anstellten um der goldenen Buddhastatue ihre Ehrbietung darzubringen. Insgesamt eine so schoene Stimmung, dass Anne (die Britin) fast in Traenen ausbrach vor Ruehrung.

Pilger beim Buttertee vor dem Tempel - der Tee wird praktischerweise immer in Thermosflaschen mitgebracht
Dann gings zum Mittagessen am Jokhang platz, anschliessend zum Jokhang selbst. Der Tempel ist wunderschoen und das groesste Heiligtum des Buddhismus in Tibet. Das Zentrum ist die grosse Versammlungshalle, um die sich sehr viele verschiedene Kapellen gruppieren. Das Allerheiligste des Tempels ist die Kapelle des present (aktuellen) Buddha, Jovo Sakyamuni, von dem eine goldene Statue, die ihn im Alter von 12 Jahren darstellt, verehrt wird.

...die Kombination der klaren Bergluft mit den kargen Bergen und tibetischem Tempel ist einfach traumhaft
Wunderschoen war die Aussicht vom Dach des Jokhang auf die Pilger bei ihrer Kora, bei ihren Anbetungen (meist 100.000 Niederwerfungen – dauer ca 2 Monate, jeweils den ganzen Tag – ca 6 Uhr morgens bis 8 Uhr abends!!!), die Sicht auf den echt einzigartigen Potala und die umliegenden Berge.

...auch die Moenche auf Pilgerfahrt geniessen die Nachmittagssonne und die wunderschoene Aussicht von den Daechern
Dann gings ans Einkaufen, wie gesagt schleppte uns unser Fuehrer Namso in mehrere Touristenfallen. In einer davon versuchte er mit dem Verkaeufer Anne mehrere Lapislatsulisteine ueberteuert anzudrehen(wir wissen nun ja warum), Alex half beim Handeln um den Preis auf einen vernuenftigen Wert zu druecken. Wir fanden es nicht richtig, dass die Unerfahrenheit aelterer Leute ausgenuetzt wird. Wir haben das unserem Fuehrer auch sehr uebel genommen – er Alex uebrigens auch, da das seine Commision von 5% deutlich geschmaelert hat :-).
Alex suchte einen Xi Stein, dabei trennten Dani und er sich von den anderen Beiden mit denen der Fuehrer weiterzog – wir hofften dass er ihnen nicht noch mehr ueberteuerte Souvenirs andrehte… Bei unserer 2ten „Einkaufskora“ kam Dani dann endlich in Einkaufsstimmung, mit der es aber bald vorbei war, sodass Alex das meiste dann alleine einkaufte. Dann gings nach Hause, im Restaurant unter uns assen wir zu abend. Morgen gehts an den Namtso See, sind schon gespannt was uns dabei erwartet.
Wir haben den spannenden Bericht mit den wunderbaren Bildern “verschlungen”! Ja, da ist für euch ein Traum in Erfüllung gegangen! Auch ich habe lange davon geträumt! Dann ist meine Befürchtung, von der Realität vor den Kopf gestoßen zu werden bzw vor Allem die Schattenseiten wahrzunehmen, immer größer geworden und mir war ein bisschen bang davor, dass bei euch die Enttäuschung größer sein würde als die Freude. Nun aber sehen wir, dass ihr begeistert seid trotz Allem!! Die Kraft der tibetischen Frömmigkeit ist offenbar größer als die chinesische Schikane!!
Ganz liebe Grüße und vielen Dank!
a wunderschianer bericht, hon mi richtig gfreit awian dabei sein zu derfen beim tibet- abenteuer! war a riesen traum a von mir…liebe grüße