Tashi delay!
Sooo unsere Autotour beginnt…die ersten Abenteuer und vor allem traumhafte Plaetze lassen nicht lange auf sich warten…
Tag 6: Samye Monastery (2. November)
Fast puenktlich um 10 Uhr wurden wir von Namso und unserem neuen Fahrer Lobsang im Hotel abgeholt und mit Anne zusammen zum Flughafen gebracht. Gegen 11 Uhr waren wir da. Namso brachte schnell Anne zum Schalter und dann gings los. Der Fahrer kannte eine Abkuerzung zum Samye Monastery, wunderschoen, die auf der Klosterflusseite den Fluss entlang fuehrte. Grossteils gings durch Sandduenen, immer auf einer Schotterpiste. Zum Glueck hatten wir ja nun einen Jeep.
Wir fuhren ca 3 Stunden zum Samyekloster. Das Kloster ist in Mandalaform angelegt und wurde in der Kulturellen Revolution fast komplett zerstoert. Es wird nun neu aufgebaut und restauriert.
Das Hauptgebaeude (utse) in der Mitte stellt den mystischen Berg Meru dar (Zentrum des buddhistischen Universums), 4 Stupas darum gruppieren die Elemente (Erde, Wasser, Feuer, Luft).
Kleinere Haueser versinnbildlichen die Inseln auf denen die Menschen im unendlichen Ozean leben. Am Mount Meru leben nur Goetter. Die Moenche waren waehrend unserer Besichtigung gerade am Beten und singen, es wurden Opfergaben dargebracht. Unser Fuehrer sagte uns, dass heute ein besonderer Tag sei an dem die Moenche den ganzen Tag beten wuerden. Schoen auch die Begleitung mit Trommeln und Trompeten. Das Kloster wurde stark von den Anhaengern der Nyngma Schule gepraegt, da der Gruender dieser Schule Padmasambhava auch Mitbegruender des Klosters war. Besonders schoen ist eine Statue des 1000 armigen helfenden Buddhas (Avalokitesvara), an jedem der tausend Arme ist ein Auge aufgemalt.
Dann diskutierten wir lange mit unserem Fuehrer, ob wir in Samye oder Tsetang schlafen werden (Samye hatten wir in unserem Reiseplan mit der Agentur festgelegt) und fuegten uns schliesslich, nach Tsetang zu fahren. Dabei wurde uns klar dass es unbedingt notwendig war uns mit Fuehrer und dem (wie wir zuerst glaubten) sehr kompetenten Fahrer zusammenzusetzten und den kompletten Plan durchzubesprechen. Das machten wir dann am Abend.
Zuerst gingen wir aber noch eine Runde im Tempelbezirk und besichtigten die 4 Stupas, die die Elemente darstellten.
Dann wollten wir auf den Berg hinter dem Kloster steigen (heiliger Berg Hepo Ri), der empfohlen war, weil man von dort aus eine super Aussicht haben sollte. Zum Glueck hatten wir uns vorher gut ueber die Reiseroute informiert… Unser Fuehrer wartete inzwischen mit dem Fahrer. Die Wanderung war super und die Aussicht grandios, wunderbar!
Dann gings die Strasse weiter nach Tsetang, wunderschoene Landschaft, wo wir nach dem Ueberqueren des gelben Flusses(Bramaputra) ankamen. Nun gings ans Hotel suchen, das einzige Hotel das Namso kannte war uns mit 220 Y einfach zu teuer. Wir suchten und fanden schliesslich ein Hotel aus unserem Reisefuehrer, wo wir schliesslich mit 160 Y davonkamen. Tsetang selbst war eine haessliche chinesische Stadt ohne Flair (waeren wir doch in Samye geblieben…), das einzige interessante war die Tatsache, dass in Tsetang die tibetischen Khampas eine grosse Armee der technisch weit ueberlegenen Chinesen besiegt hatten. Dann gingen wir essen und starteten mit der Beprechung der Route, stellten ziemlich Einiges um, wobei uns der kompetente Fahrer eine grosse Hilfe war. Wir hofften nun die Diskussionen um die Route vermeiden zu koennen, da sei es wir wie Fahrer und Guide wussten, was sie erwartete. Um den letzten Tag diskutierten wir lange bis wir verstanden, dass die Agentur das permit um einen Tag zu kurz beantragt hatte. Laut Permit sollten wir am 11. November bereits in Nepal sein, laut unserem mit Mr. Chen besprochenen Plan erst am 12. November. Es endete damit, dass die Agentur sich erkundigt und sich morgen meldet. Sollten wir am 10. November bereits Tibet verlassen muessen werden wir aber 1000 Yuan zurueckverlangen. (Guide und Fahrer sind anschliessend mit dem Taxi zum Hotel gefahren, wir gingen zu Fuss
Tag 7: Trandruk Monastery, Yumbulakhang Castle, Yamdrok Tso Lake (3. November)
Nach einem schlechten Fruehstueck und mit ca einer halben Stunde Verspaetung, weil wir auf den Fahrer warten mussten, starteten wir zum Trandruk Monastery. Das Kloster wurde gerade massiv renoviert und so weigerten wir uns das Eintrittsgeld von 70 Yuan pro Person zu zahlen. Der Moench sagte, kein Problem, wenn wir ihm 35 Yuan Spende fuers Kloster geben wuerden, koennten wir auch rein. Gesagt getan, im Kloster gabs wirklich fast Nichts zu sehen, nur die absoluten Highlights, einen perlenbesetzten Tangka sowie ein Stofftangka mit dem present Buddha als Motiv. Die Besichtigung war bald vorbei und wir starteten weiter zum Yumbulakhang Castle. Das wunderschoen gelegene Schloss wurde vom ersten Koenig Tibets erbaut und stammt aus dem 2ten Jahrhundert. Es war so gut gebaut, das es sogar die kulturelle Revolution ueberstanden hatte. Die Aussicht war grandios, das Innere klein aber schoen und der 30 Minuten Spaziergang auf den Huegel rauf super.
Dann gings weiter auf den Kampa La pass (4900m), auf dem wir stehen blieben und dann einen kleineren Spaziergang auf einen Huegel machten, von dem man eine super Aussicht auf den Yamdrok Tso Lake hatte.
Dann gings weiter in schnellem Tempo, das von dem sichtlich schlecht gelaunten Fahrer vorgelegt wurde, nach Nargatse, wo wir nach ca 45 Minuten ankamen. Dann gings auf Herbergssuche, das erste Hotel das sie uns empfahlen verlangte fuer ein Zimmer ohne Dusche 100 Y was uns etwas zu viel vorkam. Wir schauten in mehrere Hotels und nahmen schliesslich eines um 100 Y das zumindest halbwegs dem Preis entsprach. Langsam kommt uns der Verdacht, dass unsere Uebernachtungen relativ teuer sind, da wir immer fuer Fahrer und Guide mitbezahlen.
Dann machten wir noch alleine einen kleinen Spaziergang im Dorf, wunderschoen.
Anschliessend gingen wir zusammen essen, wobei wir in ein ihnen bekanntes Restaurant gingen, in dem sie uns an einen Tisch setzten und dann alleine liessen. Das Restaurant war sauteuer allerdings auch gut. Am Nachhauseweg holten sie uns ein und sperrten uns den Jeep auf, wie wir gebeten hatten. Dann eroeffnten sie uns, dass uns der Jeep am naechsten Tag nicht wie geplant vom Kloster abholen koenne, da das nicht im Plan includiert war und verlangten fuer insgesamt 16 km 100 Yuan (astronomische 10 Euro). Daraufhin beschlossen wir, nur den halben Weg zu gehen und alles zu Fuss zu machen, da wir sonst in Gyantse (der naechsten Station) zu wenig Zeit haetten. Morgen gehts dann also um halb 9 Uhr los. Hoffentlich ist der Fahrer, von dem alle Probleme ausgingen, morgen besser gelaunt.
Tag 8: Gyantse (4.November)
Der Tag begann recht frueh nach einer unruhign Nacht (fuer Alex – Verkuehlung) mit einer Mongolischen Dusche: Wir waermten den ganzen Topf Wasser, den wir hatten (kein fliessendes Wasser verfuegbar) mit unserem kleinen Tauchsieder. Super Geraet ;-). Dann wurde Hafele fuer Hafele abgeduscht.
Dann starteten wir mit unserem Guide in Richtung Samding Monastery, wunderschoene Wanderung ueber den teilweise zugefrorenen Morast rund um den See.
War echt auch angenehm mit dem Guide, der uns etwas von sich selbst erzaehlte. Er behauptete 6 Monate in chinesischer Haft gewesen zu sein, nach den Unruhen vom Maerz 2008. Er erzaehlte auch von Misshandlungen, ob er es allerdings selbst war oder ein Freund von ihm ist schwer zu sagen (zu glauben). Dann gings zurueck, wo wir den Fahrer wecken mussten, der sich gemuetlich wusch waerend wir warteten. Schliesslich erfuhren wir, dass Guide und Driver den Schluessel zu ihrem Hotelzimmer verloren hatten und der Guide suchte lange bis er dann schliesslich die verlangten 50 Yuan zahlte. Schon dabei merkten wir, dass der Fahrer den Guide immer aufstachelte und gegen uns Stimmung machte. Wir stoppten (der Fahrer sehr wiederwillig) 2 mal, um an wunderschoenen Plaetzen am Weg Fotos zu machen (unter anderem am Karo La Pass 5030m).
Schliesslich erreichten wir viel frueher als abgeschaetzt Gyantse, wo wir Mittagessen gingen. Nach einem Anruf bei der Agentur, um die Verlaengerung des Permits zu klaeren, gings zum Kumbum (einer beruehmten, 9 stoeckigen Stupa), wobei unser Guide uns eroeffnete, dass wir entgegen unserem Wunsch und unseren gemeinsamen Plan heute nach Shigatse fahren muessten. Nachdem wir bereits das dritte Mal mit ihm darueber diskuttierten, wollten wir wissen warum er seine Meinung geaendert habe, worauf er komplett ausrastete und sagte, dass er uns nicht mehr fuehren koenne. Nach langen lautstarken Diskussionen, die mehrere neugierige Tibeter anlockten und nachdem wir dem Fahrer klar gemacht hatten, dass wir ihm misstrauen, gingen wir ziemlich zornig mit unserem Guide in den Tempel. Dieser lies uns den Tempel und den Kumbum alleine besichtigen und sagte, er werde inzwischen mit der Agentur reden.
Der Tempel (neben Kumbum) war nichts Besonders, ganz okay. Der Kumbum war schliesslich grandios, allein auf den ersten 4 Stoecken ueber 70 Kapellen, alle mit dunkeln Eingaengen, wunderschoen verziert mit den verschiedensten Buddha Darstellungen und Waechtern. Wir besichtigten alle 5 offenen Stoecke, die sich gegen Spitze hin verjuengten – wunderschoen und jede Kapelle anders. Schliesslich gingen wir noch auf den Huegl hinterm Kumbum, wunderschoener Blick auf den Kumbum und die Altstadt von Gyantse.
Nach der Besichtigung gings zurueck, wo unser Fahrer bereits auf uns wartete. Nach kurzem Warten kam dann auch unser Guide, der uns eroeffnete, dass wir ohne weiteres in Gyantse bleiben koennten. Wir suchten Hotel (ohne Probleme, ganz super nette Leute, super Zimmer, 120 Yuan) und dann kam unser Fuehrer mit uns auf den Dzong, die Festung. Dabei eroeffnete er uns, dass der Fahrer unbedingt nach Shigatse zu seiner Freundin wollte und deshalb von ihm verlangt hatte, er sollte uns erzahlen, wir muessten nach Shigatse. Wir hatten uns schon so etwas gedacht, deshalb waren wir wenig erstaunt, als er uns eroeffnete, dass praktisch alle Probleme die wir hatten vom Fahrer provoziert wurden.
Der Spaziergang auf den Dzong war wunderschoen, die Aussicht war grandios.
Von der Spitze sahen wir die Altstadt, die sich Alex dann spaeter noch anschaute (Dani war einfach zu fertig von den Tagesgeschehnissen udn Diskussionen). Die Altstadt war genial, man bog von der Hauptstrasse ab und kam sich vor wir im Mittelalter, angebundene Kuehe, schoene alte tibetische Haeuser, gepflasterste Strasse und wenig, aber die traditionell gekleidete Tibeter, die immer freundlich gruessten. Und ueber allem thronte der Dzong. Es gibt es also doch noch, das Tibet wie es frueher war – in Gyantse kann man es finden.
Schliesslich gingen wir mit dem Guide gut essen. Dabei erzahlte er uns, dass sich der Fahrer weigerte das naechste Kloster das wir auf der Liste haben anzufahren – schaut so aus als wuerde der Kampf weitergehen – aber zumindest nur mehr gegen den Fahrer :-).
Eine große Menge von Eindrücken: Landschaften, Klöster, Festungen, Seen… und dazu ziemlich gemischte Gefühle! Aber bleiben wir beim Schönen! Gyantse müsste man unbedingt sehen!! Der Kumbum, der beeindruckende Blick vom Dzong…! Eine völlig fremde Welt! Und das alles im Jahr 2010! Eine Riesenarbeit tut ihr euch an mit den Berichten, aber es lohnt sich! Danke!
boah der fahrer hätt meine nerven schwerst strapaziert…aber ihr macht das schon
wo ihr überall hinkommts, unfassbar.
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tnx!…