Nihao(hallo) zusammen!
Nach unserer wunderschoenen aber 6 Stunden dauernden Busfahrt nach Kunming erreichten wir den dortigen Busbahnhof. Da grade die Ferienwoche zu den chinesischen Gruendungstagsfeiern war (1. Oktober) , war praktisch jeder Chinese auf Urlaub unterwegs. Da laut Propaganda ja die LAender ausserhalb Chinas eher schlecht sind, ist es fuer Chinesen meist naheliegend die Ferien im eigenen Land zu verbringen. Der positive Nebeneffekt dabei - das ausgegebene Geld bleibt auch im eigenen Land :-). Einen grossen Stellenwert hat dabei Yunnan, da es sehr stark tibetisch beeinflusst ist und somit anders als die rein chinesischen Provinzen ist. Auf jeden FAll wurden wir am Busbahnhof vom Chaos pur empfangen. Extrem viele Menschen, Chaos, LAerm und, da der moderne Busbahnhof mit einer traditionellen chinesischen Toilette ausgestattet war, ein durchdringender Gestank nach Urin, machten uns unsere Entscheidung leicht direkt nach Dali weiterzufahren und weitere 5 Stunden im Bus in Kauf zu nehmen.
Die chinesischenn Toiletten sind in der Tat so speziell, dass es sich lohnt darueber kurz zu schreiben. Es gibt keine Tueren, nur niedere MAeuerchen, die kleine Abteile voneinander trennen - mitten durch alle Abteile fuehrt eine ausgefliesste Rinne uber der kauernd dann jeder sein Geschaeft verrichtet. Ab und zu wird dann am Ende der Rinne das Wasser aufgedreht sodass der ganze Dreck, der sich angesammelt hat dann rausgespuelt wird. Etwas gewohnungbedrueftig also :-).
Egal, wie gesagt wir stiegen in den Bus nach Dali, da wir auf Grossstadt keine Lust hatten und erreichten die schoene Stadt spaet abends nach ca 5h Fahrt. Im Bus lernten wir ein deutsches Journalistenpaerchen kennen, die eine Art Praktikum in China verbringen.
Scheinbar hat naemlich der deutsche Journalismus in China einen ganz schlechten Ruf (da wahrscheinlich zu objektiv berichtet wird, was Chinesen ueberhaupt nicht kennen :-)), sodass China einige Journalisten eingeladen hat um China “besser” zu verstehen. Sie erzaehlten, dass das erste Monat darin bestanden hatte, dass ihnen eingeblaeut wurde, wie gross, gut und alt die chinesische Kultur sei und wie sehr sich in China durch Mao und Konsorten doch alles zum Guten gewendet hatte. Ob wohl dieses Pratikum den gewuenschten Effekt erziehlt ,wenn die Journalisten in China die Zensur und die Propaganda sehen… wer weiss.
In Dali gings erst mal auf Zimmersuche, was um 10 Uhr abends nicht ganz einfach war - wir wurden aber schliesslich fuendig. Dann verbrachten wir 3 gemuetliche Tage in dieser alten Hippiestadt, die leider ziemlich stark vom Chinesischen Massentourismus gepraegt ist und zu einer Art Kulturdisneyland ausgebaut wurde. Allerdings, etwas abseits der Touristenstrassen konnte man noch ruhige Ecken und authentische Haeuser mit gemuetlichen Cafes finden - genau das was wir suchten also. Alex machte eine Fahrradtour in die Umgebung, was einen ganz guten Einblick in die Umgebung, speziell um den Er Hai See ergab. Natuerlich konnte man in Dali gut einkaufen - eine Leidenschaft der Dani ausgiebig froehnte :-).
Wir hatten wiederum von Alex und Sabine einen Tipp bekommen, dass es in der NAehe von Dali ein abseitsgelegenes Tal gab namens Shaxi. Den beiden hatte es dort so gut gefallen, dass wir beschlossen dort auch 2 Tage zu verbringen. Die Reise dorthin dauerte ca 6 Stunden und war ziemlich kompliziert, da wir im einzigen Hostal vorreserviert hatten, den NAmen des Dorfes in dem das Hostal war aber nur in englischer LAutumschreibung und nicht in chinesischen Lettern hatten. Niemand verstand uns und somit wurden wir im Hautport abgesetzt wo wir erst einmal ratlos standen. Wir wussten den Namen unseres Wirtes(der Englischlehrer war) und so fragten wir einfach 2 junge Maedchen, ob sie ihn vielleicht kennen. Auf gut deutsch sagten wir einfach den NAmen zu ihnen, mehr chinesisch konnten wir nicht :-). Typisch chinesische Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft (erstaunte uns immer wieder), eines der Maedchen zog das Handy heraus, rief irgendjemand an, der die Handynummer unseres Wirtes wusste und waehlte die Nummer - so verging nicht 1 Minute und wir hatten unseren Wirt an der Strippe. Anschliessend bedankten wir uns, die Maedchen winkten ab und waren verschwunden. Solche Hilfsbereitschaft war uns jedes Mal ein warmer Empfang in einer neuen Umgebung.
Der Wirt holte uns ab und brachte uns zum Hostal in einem kleinen Dorf. DAs HOstal war das Geimeindehaus, das aus einem wunderschoenen, hunderte von JAhren alten Holztheater bestand. Neben dem Theater waren 5 Zimmer angebaut - wir waren die einzigen Gaeste. Der Wirt kuemmerte sich ums Gemeindehaus und hielt das Theater instand, dafuer brauchte er keine Miete/PAcht zu zahlen. Das Haus war wunderschoen in die Reisfelder eingebettet, auf denen der Reis in voller Frucht stand und darauf wartete, geerntet zu werden.
Wir liehen uns 2 Fahrraeder aus und fuhren zum Hauptort, der einst ein wichtiger Karavanenrastpunkt auf der Seidenstrasse war. Der Ort war wunderschoen idyllisch, leider auch etwas durch die Kulturrelle Revolution mitgenommen, wie alles in China und somit nicht mehr ganz authentisch.
Am naechsten Tag gings frueh morgens los auf einen Ausflug in die Shibao Mountain Range, eine heilige Bergkette in der NAehe mit mehreren uralten Kloestern. Die 7 stuendige Wanderung war wunderschoen und wir besichtigten die 2 wichtigsten Kloester (Steinglockentempel, Baoxiang Tempel), beide mit wunderschoenen Steinschnitzereien und echt spektakulaer in die Huegel und Felsen eingebettet.
Nach einem gemuetlichen Abend - wobei uns unsere HAuswirtin aufkochte - gings am naechsten Tag mit den Hausleuten zum Bus, der uns dann weiter zur naechsten Station der Reise, Lijiang brachte.
Lijiang ist eine komplett dem Massentourismus verfallene, sauteuere Stadt, vollgestopft mit Souvenirstaenden und Massen von Touristen, obwohl auch durch diese Vermarktung ein gewisses Flair der Altstadt nicht verlorengegangen ist.
In Lijiang lernten wir die richtigen chinesischen Touristen kennen - der typische chinesische Tourist traegt im Urlaub einen Cowboyhut nach Clint Eastwood Stil (????), hat auf ca 2500m Meereshoehe immer eine Sauerstoffflasche dabei die er auch verwendet und traegt natuerlich einen, meistens mehrere grosse Fotoapparate :-). Es war also meistens sehr lustig im Cafe zu sitzten und einfach nur Touristen zu beobachten.
Schliesslich machten wir uns nach weiteren 3 Tagen auf die Weiterreise zu einem Ort, auf den wir uns schon seit langem freuten, die tibetischste aller Staedte in Yunnan, Zhongdian (oder seit kurzem Shangri LA).
Bei diesen Bildern könnt ihr mir viel erzählen aber sicher nicht, dass ihr uns vermisst!!! Freue mich (ganz im Gegensatz zu Reinhold) dass ihr um 3 Monate verlängert habt und gönne es euch von ganzem Herzen :-)).
Liebe Grüße von der arbeitenden Bevölkerung von Brixen
Otti
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áëàãîäàðþ!!…