Bac Ha - Ruhe, Gemuetlichkeit ein Markt und 2 Motorradtouren

Bac Ha ist super. Das Dorf faszinierte uns sofort. Zwar hatten wir nach vietnamesischem Brauch genau 2 Mal soviel fuer die Buskarte gezahlt wie andere Personen, dafuer bedraengte uns beim Aussteigen aus dem Bus niemand mit Hotelangeboten oder wollte uns eine Tour aufdraengen. Wir sassen zuerst gemuetlich am Hauptplatz und liessen die Ruhe auf uns wirken bevor wir uns auf die Hostalsuche machten.

Die Chillis trocknen am Dorfplatz von Bac Ha

Die Chillis trocknen am Dorfplatz von Bac Ha

Kaum zu glauben, aber in Vietnam ansonsten ein fast unmoeglicher Luxus. Normalerweise wird man fast immer bedraengt von irgendwelchen Taxifahrern oder Hotelagenten, die einen unbedingt ueberreden wollen doch ihre Dienste anzunehmen. Bac Ha selbst ist zwar ziemlich bekannt wegen seinem grossen Sonntagsmarkt (die Touristen werden Busladungsweise vom nicht weitenfernten Touristenmekka Sa Pa hergekarrt), aber an Wochentagen verirrt sich sehr selten ein Tourist in diese wunderschoene Gegend. Das war genau das, warum wir das Dorf ausgewaehlt hatten, als wir in Hanoi sahen, dass praktisch jede der > 150 Agenturen eine Tour nach Sa Pa (unserem eigentlichen Ziel) anbot. Wir suchten nach einer ruhigen Alternative, um uns vom Touristenrummel der letzten Tage zu erholen.

Hmmm, die vietnamesische Nudelsuppe Pho direkt in der Marktkueche

Hmmm, die vietnamesische Nudelsuppe Pho direkt in der Marktkueche

Ein Hotel war bald gefunden (da die am Wochenende ausgebuchten 3 Hotels des Ortes ja unter der Woche leer waren) - dem Vorschlag der Rezeptionistin doch einen Spaziergang ins nahegelegene Blumen-Hmong Dorf Ban Pho zu machen kamen wir gerne nach. Der Spaziergang war der Anfang einer Reihe von wunderschoenen Erlebnissen, die wir in dieser vom Tourismus weitgehend unberuehrten Welt dieser ethnischen Minderheit erlebten.

Reisstrohtrocknen auf der Dorfstrasse - viel Verkehr ist eh nicht...

Reisstrohtrocknen auf der Dorfstrasse - viel Verkehr ist eh nicht...

Der Weg fuehrte uns an Reisfeldern vorbei, die gerade haendisch abgeerntet wurden, kleinen Hoefen und schliesslich an einer Schule, in der die Kinder gerade in der Pause spielten.

Die geschnittenen Reisbuendel warten auf den Abtransport...

Die geschnittenen Reisbuendel warten auf den Abtransport...

Der geschnittene Reis wird abtransportiert - die Frau in der farbenpreachtigen Tracht der Blumen - Hmong

Der geschnittene Reis wird abtransportiert - die Frau in der farbenpreachtigen Tracht der Blumen - Hmong

Wer traegt mehr, die Frau oder der Esel???

Wer traegt mehr, die Frau oder der Esel???

Die laendliche Idille taeuscht fast ueber die harte Knochenarbeit hinweg die die Frauen hier verrichten...

Die laendliche Idille taeuscht fast ueber die harte Knochenarbeit hinweg die die Frauen hier verrichten...

Weiter gings in die Huegel, vorbei an wunderbaren Reisterassen, in denen der Reis in verschiedensten Farben in der Abendsonne schimmerte.

Harte Arbeit auf den Feldern - aber wunderschoen anzuschauen

Harte Arbeit auf den Feldern - aber wunderschoen anzuschauen

Manchmal wird der Reis auch direkt auf den Feldern von den Aehren geschlagen

Manchmal wird der Reis auch direkt auf den Feldern von den Aehren geschlagen

Eine kleine Pause bei der Feldarbeit - man machts sich gemuetlich

Eine kleine Pause bei der Feldarbeit - man machts sich gemuetlich

Reisterassen wohin das Auge reicht...

Reisterassen wohin das Auge reicht...

Generationen von hart arbeitenden HAenden haben diese wunderschoenen Terassen geschaffen

Generationen von hart arbeitenden HAenden haben diese wunderschoenen Terassen geschaffen

Der Lohn der harten Arbeit - der Reis kurz vor der Ernte

Der Lohn der harten Arbeit - der Reis kurz vor der Ernte

...und wenn der Reis geerntet ist duerfen die Wasserbueffel und die Huehner aufs Feld.

...und wenn der Reis geerntet ist duerfen die Wasserbueffel und die Huehner aufs Feld.

...aaaaber vor dem Essen wird gearbeitet - Bueffel helfen beim Pfluegen der Felder.

...aaaaber vor dem Essen wird gearbeitet - Bueffel helfen beim Pfluegen der Felder.

Interessant war das Verhalten der Schulkinder, die wenn sie uns nach der Schule begegneten, sich Nase und Mund zuhielten. Wir beschnueffelten uns gegenseitig, ob wir denn etwa so stinken wuerden :-), als uns aufging, dass wohl die weltweite Angst vor der Schweinegrippe auch schon in diese Bergdoerfer, in diese heile Welt gedrungen war und zu der unsinnigen Anweisung der Lehrer fuehrte, dass sich die Kinder Mund und Nase zuhalten sollen, wenn sie Fremden begegneten. Wer weiss, ob dieser Schwachsinn nicht etwa auch ein Trick der allseits praesenten Kommunistischen Partei ist, um die Vietnamesen von den Auslaendern fernzuhalten…
Auf jeden Fall war die Wanderung wunderschoen und das Mund-und-Nase zuhalten machten die Kinder auch nur direkt nach der Schule, sobald wir etwas weiter weg waren scherzten und lachten sie mit uns wie wir es sonst gewohnt waren.

Schulkinder nach der Schule beim Seilhuepfen - Hmmm, diese Fremden schauen irgendwie komisch aus... :-)

Schulkinder nach der Schule beim Seilhuepfen - Hmmm, diese Fremden schauen irgendwie komisch aus... :-)

...und da schimpft man noch ueber die UNO... sogar in diese Bergdoerfer werden Schultaschen fuer die Kinder geliefert!!

...und da schimpft man noch ueber die UNO... sogar in diese Bergdoerfer werden Schultaschen fuer die Kinder geliefert!!

Der MAis wird zu Hause am Dachboden saeuberlich getrocknet und eingelagert

Der MAis wird zu Hause am Dachboden saeuberlich getrocknet und eingelagert

...Bauernhaus am Heimweg...

...Bauernhaus am Heimweg...

Manchmal muss man sich einfach etwas ausruhen...Vietnamesen sind da seeeehr erfinderisch :-)

Manchmal muss man sich einfach etwas ausruhen...Vietnamesen sind da seeeehr erfinderisch :-)

...wieviel Buendel Reis warten wohl noch auf mich...

...wieviel Buendel Reis warten wohl noch auf mich...

Am naechsten Tag wollte sich Dani einen Ruhetag goennen und Alex beschloss sich ein Motorrad auszuleihen und die Gegend zu erkunden. Er folgte der einzigen befestigten Strasse bis fast zur chinesischen Grenze und machte immer wieder Abstecher zu einsamen Doerfern am Weg. Dies war eines der schoensten Erlebnisse die Alex in Vietnam hatte, die Landschaft atemberaubend, die Menschen extrem freundlich und interessiert (auch wenn natuerlich kaum eine Verstaendigung moeglich war) und die Strasse extrem abwechslungsreich.

....Joooo mir sein mitn (Motor)radl dooooo....

....Joooo mir sein mitn (Motor)radl dooooo....

Traumhafte Landschaft, gruen, gruener am gruensten

Traumhafte Landschaft, gruen, gruener am gruensten

...und ueeeeeeberall Reisterassen...

...und ueeeeeeberall Reisterassen...

...mit ganzen Familien bei der Reisernte...

...mit ganzen Familien bei der Reisernte...

...in  verschiedensten Farben und Formen.

...in verschiedensten Farben und Formen.

Nach einem Ratscher mit diesen netten Maedels an der chinesischen Grenze ist Alex dann wieder Zurueckgefahren.

Nach einem Ratscher mit diesen netten Maedels an der chinesischen Grenze ist Alex dann wieder Zurueckgefahren.

Am Abend liess sich die etwas motorradscheue Dani dann auch noch ueberreden eine kurze Motorradtour zu unternehmen, was ihr auch so gut gefiel, dass sie einwilligte am naechsten Tag mit dem Motorrad zu einem nahegelegenen Markt zu fahren.

Am darauffolgenden Tag regnete es leicht, was natuerlich die Motorradtour nicht angenehmer machte (besonders fuer Dani). Trotzdem starten wir guten Mutes ins nahegelegene Can Cau, wo wir auch wie erwartet wohlbehalten ankamen. Der Markt war sicher einer der schoensten, die wir in dieser Region gesehen hatten. Die bunten Trachten der Blumen Hmong, die Farben der angebotenen Produkte sowie die wunderbare Lage des Marktes inmitten von Reisfeldern machten den Markt zu einem besonderen Erlebnis.

...joooo mir sein mitn (Motor)radl doooo..... diesmal zu Zweit :-)

...joooo mir sein mitn (Motor)radl doooo..... diesmal zu Zweit :-)

Der Markt liegt vor uns...rein ins Getuemmel!

Der Markt liegt vor uns...rein ins Getuemmel!

Marktfrauen in der bunten Blumen-Hmong Tracht sind ueberall - es gibt Gemuese...

Marktfrauen in der bunten Blumen-Hmong Tracht sind ueberall - es gibt Gemuese...

...Trachten und bunte Stoffe...

...Trachten und bunte Stoffe...

...natuerlich Reis...

...natuerlich Reis...

...bunte Stoffe und Wolle...

...bunte Stoffe und Wolle...

... der Wasserbueffelhandel ist eher Maennerdoemaene...

... der Wasserbueffelhandel ist eher Maennerdoemaene...

...zur Staerkung zwischendurch die vietnamesische Nudelsuppe Pho, wobei die Nudel direkt vom Nudelteigblock (gelb) gehobelt werden...

...zur Staerkung zwischendurch die vietnamesische Nudelsuppe Pho, wobei die Nudel direkt vom Nudelteigblock (gelb) gehobelt werden...

... und zum NAchtisch Reisteigkrapfen.

... und zum NAchtisch Reisteigkrapfen.

Die Trachten der Marktbesucher sind extrem vielfaeltig, das schoenste sind wie immer die Gesichter der Menschen.

Die Trachten der Marktbesucher sind extrem vielfaeltig, das schoenste sind wie immer die Gesichter der Menschen.

...eine junge Frau mit schoenem Ohrenbehang...

...eine junge Frau mit schoenem Ohrenbehang...

... Geschwister in der wunderschoenen Tracht...

... Geschwister in der wunderschoenen Tracht...

...man scherzt und ist froehlich und freut sich diebisch wenn man ein gutes Geschaeft abgeschlossen hat :-)...

...man scherzt und ist froehlich und freut sich diebisch wenn man ein gutes Geschaeft abgeschlossen hat :-)...

...die aelteren Marktbesucher beobachten und ratschen...

...die aelteren Marktbesucher beobachten und ratschen...

...eine Familie bei der Mittagspause...

...eine Familie bei der Mittagspause...

...hmmmm das hat geschmeckt....

...hmmmm das hat geschmeckt....

...zur Feier des Tages goennt man sich gerne mal was Gutes - Eis in dem Fall fuer Frauen...

...zur Feier des Tages goennt man sich gerne mal was Gutes - Eis in dem Fall fuer Frauen...

... und ein Pfeifchen fuer Maenner :-)...

... und ein Pfeifchen fuer Maenner :-)...

... und schultert dann den Buckelkorb mit den ganzen eingekauften SAchen und marschiert nach Hause - oft Stunden entfernt.

... und schultert dann den Buckelkorb mit den ganzen eingekauften SAchen und marschiert nach Hause - oft Stunden entfernt.

...oder wenn man das Gemuese ganz gut verkauft hat, kann man sich sogar mal ein Motorradtaxi leisten :-).

...oder wenn man das Gemuese ganz gut verkauft hat, kann man sich sogar mal ein Motorradtaxi leisten :-).

...wir machten uns auch auf den Rueckweg mit unserem Toefftoeff...

...wir machten uns auch auf den Rueckweg mit unserem Toefftoeff...

... bei einer Pause am Weg waren wir sofort von den Kindern umringt, die uuuunbedingt fotographiert werden wollten :-)

... bei einer Pause am Weg waren wir sofort von den Kindern umringt, die uuuunbedingt fotographiert werden wollten :-)

Nach ein paar Stunden Marktbesuch machten wir uns bei besserem Wetter wieder auf den Rueckweg nach Bac Ha. Nach einem gemuetlichen Mittagessen am Markt bestiegen wir den Bus nach Lao Cai. Das ging natuerlich nicht ohne die typisch vietnamesischen zaehen Fahrpreisverhandlungen bei denen wir 2 Mal dabei waren aus dem Bus auszusteigen und die schliesslich dazu fuehrten, dass wir den normalen Fahrpreis zahlten und nicht das urspruenglich verlangte 3- oder 4fache davon.
In Lao Cai, der Stadt an der chinesischen Grenze wartete bereits ein aelteres Weltreisepaerchen auf uns, die wir in Bac Ha kennengelernt hatten. Emma aus Spanien ca 40 Jahre alt, Thomas aus den USA 65 Jahre, waren sie zusammen auf einer Weltreise, die ihr ganzes restliches Leben dauern sollte. Das Paerchen hatte fuer uns ein Hotel ausgekundschaftet und auch schon vorsorglich den Zimmerpreis auf ein vernuenftiges Niveau verhandelt :-) - puh Glueck gehabt, uns blieben die nervenaufreibenden Verhandlungen somit erspart :-).
Wir waren alle 4 der Ansicht, dass uns Vietnam reichte und wir uns freuten gemeinsam am naechsten Tag das Land Richtung China zu verlassen!

4 Antworten zu “Bac Ha - Ruhe, Gemuetlichkeit ein Markt und 2 Motorradtouren”

  1. m & p sagt:

    Sooo ein schöner Bericht… Die Landschaften, die Menschen, die bunten Trachten, die unzähligen Reisterrassen…; wirklich, Generationen haben an diesen Terrassen unermüdlich gearbeitet! Und das Esele (das darf aber Bruno nicht lesen!!!)! Der bunte Markt! Die “lokalen Leckereien” sind viel appetitlicher als die vom letztenmal(äää!)!
    Liebste Grüße!

  2. martina sagt:

    schöner bericht! :) aber eure photos schlagen ja immer alles…seh mir die super gerne an!

  3. Beita sagt:

    Es que me encanta… detallado, personalizado… genial chicos! Seguid disfrutándolo así!!

    Besazos desde Graz!

    PS - Heute eröffnet der Weihnachtsmarkt :-) juhu!!

  4. Danny sagt:

    practised@ravines.blackjack” rel=”nofollow”>.…

    ñïñ!!…

Eine Antwort hinterlassen