Ein Minibus brachte uns zuerst von Phnom Penh an den Mekong, wo wir in ein kleines Langboot umstiegen.
Dann gings den grossen Fluss hinab bis zur Vietnamesischen Grenze – die Formalitaeten fuer die Ausreise aus Kambodscha wurden an einem einsamen Pier erledigt.
Die Einreise nach Vietnam, obwohl beruehmt – beruechtigt (kommunistische Buerokratie…) gestaltete sich als unerwartet problemlos. Unser Visum hatten wir alle im Vorraus besorgt. Unsere Paesse wurden eingesammelt und wir konnten uns unser Mittagessen schmecken lassen – nach einer halben Stunde wurden sie gestempelt wieder ausgeteilt.
Wahnsinn – dass die Paesse ohne Schlangestehen und ohne persoenliche Musterung durch den Grenzbeamten gestempelt wurden, hatten wir auf unserer Reise noch nie erlebt. Das geht auch anders, ein Reisebekannter, der nach uns die Grenze passierte, erzahlte uns, dass er mit einer Gruppe von 12 Franzosen im Boot war, die aus irgendeinem Grund vergessen hatten, das Visum zu machen – er wartete ca 6 Stunden bis die Formalitaeten erledigt wurden.
Weiter gings mit einem anderen Langboot durch die Kanaele des Deltas, wunderschoen an mehreren Farmen direkt am und im Wasser vorbei, wobei wir das Leben mit dem Wasser gut beobachten konnten.
Das Mekongdelta ist ja eine der fruchtbarsten Regionen der Erde, was hauptsaechlich fuer den Reisanbau genutzt wird – 4 Ernten pro Jahr koennen eingefahren werden. Schliesslich erreichten wir Chau Doc, eine Stadt die zwar von vielen Tagestouren angefahren wird in der aber wenig Touristen absteigen. Wir genossen die Zeit, durch die Stadt und den Markt zu bummeln und uns auf das neue Land einzustellen.
Eine kleine Flusstour brachte uns zu einem schwimmenden Markt – der nichts ueberragend besonderes war, zu einer schwimmenden Fischfarm und in eine Cham Gemeinde. Der Markt war wie die Gemueseboote, die wir schon aus Kambodscha kannten, nur groesser.
Die Fischfarm war echt genial – die Fische werden unter den Hausbooten im Fluss gehalten und durch Luken im Boden gefuettert. Dadurch haben sie immer Frischwasser und der Dreck wird vom Fluss weckgespuelt. Das Futter fuer die Fische wird selbst gekocht, wobei alle moeglichen Fleisch und Fischreste hergenommen werden – der Gestank war bestialisch.
Weiters besuchten wir ein Cham Dorf – Chams sind eine eigentlich aus Kambodscha stammende Minderheit islamischen Glaubens – die Religion praegt das Dorfbild in Form von schoenen Moscheen.
Am Abend unternahm Alex dann noch eine Fahrt mit dem Motoradtaxi auf den Sam Mountain, einem Berg in der Naehe mit wunderschoenem Blick auf die umliegenden Reisfelder und die Nahe Grenze zu Kambodscha.
Nach 3 Tagen gings weiter nach My Tho, einer relativ bekannten Stadt im Mekongdelta in der Naehe von Ho-Chi-Minh-City (Saigon). Relativ bekannt durch die Tagestouren von Ho-Chi-Minh-City aus, wobei taeglich Busladungsweise Touristen angekarrt werden. Am Abend ist die Stadt aber reltiv ruhig und urspruenglich, sodass es dort durchaus moeglich war, gemuetlich Zeit zu verbringen. Natuerlich wollten wir auch was sehen von der Umgebung und als uns ein lokaler Reiseveranstalter eine Tagestour auf die nahegelegenen Inseln inklusive Obstverkostung und Fahrradtour mit keine-andere–Touristen-Garantie anbot, sagten wir zu. Die Tour, die am naechsten Morgen im Privatboot startete, war eine der besten Touren, die wir bis jetzt machten. Der Guide namens Dai machte seine Sache super, zeigte und erklaerte uns alles und fuehrte uns mit dem Fahrrad ueber verschlungene Wege durch seine Heimat, die Ben Tre Region im Mekongdelta.
Dabei sahen wir alle moeglichen exotischen Obstsorten wachsen, von Drachenfrucht ueber Papayas, Bananen, Kokosnuesse, Jackfruit und Pomelos.
Weiters natuerlich Reis in allen Stadien des Anbaus, sowie mehrere Manufakturen wie zB eine Kokosnusszuckerlfabrik.
Ein Highlight war dabei natuerlich das Fahradfahren durch die Felder der Region, sowie 2 Fahrten mit dem Ruderboot durch die natuerlichen Wasserkanaele auf den Inseln. Wunderschoen und echt malerisch.
Gegen Abend erreichten wir wieder My Tho, wo wir uns noch gemuetlich die Stadt anschauten und dabei den sympatischen Rikschafahrer Nip kennenlernten.
Dieser brachte uns dann am naechsten Morgen mit seinem gemuetlichen Gefaehrt – leider gibts fast keine Rischkas mehr, wurden alle von den Motorraedern verdraengt – zum Busbahnhof, von dem aus wir dann Richtung Ho-Chi-Minh-City aufbrachen.
Ueber Ho-Chi-Minh-City gibts nicht viel zu sagen – es ist ein extrem hektisches Wirtschaftszentrum mit ueber 7 Millionen Einwohnern und wahrscheindlich fast gleich viel Motorraedern.
Die Stadt wurde sehr stark durch den Vietnamkrieg gepraegt und da praktisch in allen Vietnamfilmen die Evakuierung der amerikanischen Botschaft gezeigt wird, mussten wir uns das Gebaeude naeher anschauen. Eine weitere Sehenswuerdigkeit ist das von den Siegern, den Nordvietnamesen (von den Amerikanern Vietcong genannt) eingerichtete Kriegsmuseum, das die Kriegsverbrechen der USA und die noch immer stark wirksamen Nachschaeden des massiven Einsatzes von Entlaubungsmitteln dokumentiert. Natuerlich aus der Sicht der Sieger und damit sehr einseitig – allerdings gibts am Vietnamkrieg und der Rolle der USA leider nicht viel zu beschoenigen. Die Bilder der missgebildeten Kinder und die ausgestellten Foeten ueberzeugen jeden Zweifler. Nachdem wir an dem Tag auch noch Alex’s 31. Geburtstag feierten (vielen Dank fuer alle Glueckwuensche – leider habe ich viele davon nicht erhalten, da mein Handy kurz vorher entgueltig seinen Geist aufgegeben hat) gingen wir am Abend gut Essen und genossen das Nachtleben der hektischen Stadt.
Nach einem weiteren Tag, den wir fast ausschliesslich mit Besorgungen verbrachten, gings mit dem Bus zu unserer naechsten Station im Zentralen Hochland Vietnams, Dalat.
Hoila!
Wir sind wieder ganz begeistert von euren Bildern und den dahinter verborgenen Abenteuern. Ich bewundere euch sehr für euren Mut und die Bereitschaft, euch immer wieder auf Neues einzulassen! Nehmt von den Eindrücken, den Bildern und Gerüchen mit, was ihr nur könnt. Ich freu mich schon so auf eure Erzählungen!
An Busser, A & A
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tnx for info!!…