Halli Hallo,
nun melden wir uns mal wieder, haben inzwischen Chacas verlassen und sind auf der naechsten Station unserer Reise, in der Oase Huacachina in der Naehe von Ica. Nun haben wir endlich mal Zeit unsere Ausfluege in Chacas aufzuarbeiten.
An unserem letzten Wochenende in Chacas hatten wir eines der schoensten Ziele in der Umgebung im Visier, das Kloster in Illauro.
Die OMG hat da mit Spendengeldern aus Italien einen Traum des OMG-Peru Vaters Padre Hugo realisiert, ein Nonnenkloster auf einer wunderschoenen Anhoehe mit dirketem Blick auf die Cordillera Blanca mit Alpamayo und Huascaran (neben vielen anderen).
Da zufaelligerweise die Kinder der italienischen Familien ein Arbeitscamp in der Naehe gemacht haben (Tarapampa), waren die ganzen Vaeter in die Richtung mit den Jeeps unterwegs um die Muetter mit den Kindern abzuholen und somit koennten wir ein grosses Stueck mitfahren. Nach der obligatorischen Abschlussmesse fanden wir dann noch einen Priester, der mit seinem Chauffeur zufaellig in die Richtung musste und uns bis zum Kloster mitnahm. Das Kloster (ca 3800m) ist einem Kloster in Italien nachgebaut, nagelneu und da sich bis jetzt nur ca 7 Nonnen gefunden haben, halb leer.
Es wird fuer Meditationen und Treffen verwendet und bietet ueber 100 Personen Platz zum Schlafen. Dazu gehoeren natuerlich wie fuer ein richtiges Kloster Tiere, ein Garten und grosse Felder. Wir wurden von den peruanischen Nonnen (junge Maedchen, die das monturlose kloesterliche Leben gewahlt haben) auf das herzlichste aufgenommen und bewirtet. Das Wetter war leider - wie es sich fuer die Regenzeit gehoert richtig schlecht, sodass wir vergeblich auf einen Blick auf die Cordillera Blanca warteten, die sich uns immer durch riessige Wolkenbaenke entzog.
Unabhaengig davon war es super, wir uebernachteten dort und machten uns am naechsten Tag mit einer Betreuerin zu einem Arbeitscamp in der Naehe auf, das sich in einem gepflanzten Pinienwald (Forestacion) etwas hoeher befand.
Wunderschoen gelegen, diente es an dem Zeitpunkt als Arbeitscamp fuer eine Costura aehnlich der in der Dani gearbeitet hat. O Ueberraschung, dort trafen wir auf eine junge Italienerin, die wir in Chacas in der ersten Woche kennen und moegen gelernt hatten.
Fuer das Mittagessen gingen wir dann wieder ins Kloster, dort wartete die einzige, verbliebene Nonne schon mit einer Ueberraschung auf uns, sie hatte uns echte italienische (al dente) Spaghetti gekocht und zwar mit einem Sugo aus frischen Tomaten aus dem Garten. Wahnsinn, echt super.
Wir hatten schon ueberlegt, wie wir wieder nach Chacas zurueckkomen sollten - war schliesslich eine Autofahrt von ca 4-5 Stunden. Die Nonne hatte sich fuer uns umgehoert und herausbekommen, dass ein Jeep von Pomallucay (eine Pfarrei am Weg nach Chacas) am Abend zum Kloster kommen sollte und wir mit dem zumindest nach Pomallucay zurueckfahren koennten und dort uebernachten.
Wunderbar, wenn man auf Gott oder in dem FAll auf die OMG vertraut, loesen sich doch alle Probleme von selbst ;-). Naja wir haben dann noch einen wunderschoenen Nachmittag in der Umgebung des Klosters und auf der Dachterrasse verbracht und sind dann am Abend mit dem Jeep nach Pomallucay. Dort zu uebernachten war auch kein Problem und beim Fruehstueck wartete schon die Hausmutter mit der Nachricht auf uns, dass ein Jeep gleich nach Chacas fahrt, mit dem wir mitfahren koennen. Wir hatten vorher gehoert, dass ein Priester mit mehreren Seminaristen auf einen anderen Pass fahren wollte, nach Huachacocha (4250m), wo sich der grosse Stall der Pfarrei bzw der OMG befindet (ca 100 Kuehe). Den wollten wir uns auch anschauen, aber der Priester hatte leider keinen Platz mehr im Jeep. Somit gings zurueck nach Chacas.
Der Mann unserer Betreuerfamilie, Lino war ganz entsetzt, dass unser Ausflug zum Stall der Pfarrei nicht geklappt hatte und setzte sich gleich daran eine Alternative fuer die Fahrt zu organisieren. Im Endeffekt stellte er einen seiner Fahrer an, dass er uns zum Stall hinbringt und uns dann wieder nach Chacas bringt. Wir sollten unbedingt am Abend wieder in Chacas sein, da dort unser Abschied zelebriert wird - Torte usw ;-). Am Dienstag morgen standen wir dann bereit fuer den Start, als ploetzlich Lino daher kam und sagte, dass es sich etwas verzoegern kann, da jemand in der Nacht ca 3km Kabel gestohlen hatte. Man muss sich das vorstellen, die Diebe hatten in der Nacht die 3 km Kabel direkt von den Hochspannungsmasten geschnitten und zwar den Nullleiter - Wahnsinn. Lino telefonierte dann laenger mit der Polizei und lies Strassensperren errichten. Er mobilisierte seine 20 Arbeiter, da ja durch den Diebstahl ein ganzes Dorf(ca 300 Haushalte) vom Stromnetz genommen werden musste und sie diesen Schaden so schnell wie moeglich reparieren mussten. Naja, fuer uns hat sich nur die Abfahrt etwas verspatet und mehrere Arbeiter fuhren mit uns ein Stueck, aber sonst wurde das Ganze mit suedamerikanischer Gleichgueltigkeit hingenommen. Wir machten dann den Ausflug zu dem Stall - natuerlich wieder bei stroemenden Regen - kamen dort ca um 13 Uhr an und wurden dort aufs herzlichste mit einem einfachen Mittagessen und hausgemachtem Kaese (einer frisch und einer”stagionato”) bewirtet.
Anschliessend zeigte man uns wie immer die Gebaeude, die in den letzten 5 Jahren aufgebaut wurden.
Wie schon gesagt sind ca 100 Kuehe, Schweine, Huehner, Hasen, Meerschweinchen, Enten und 2 Stiere (wovon einer ein stattiches Exemplar von 2 Tonnen ist) im Stall. Betreut wird der Stall von 50 Peruanern und 1 Italiener, die im Prinzip auf sich gestellt mit den Viechern in 4300m Hoehe das Leben meistern. Tierarzt gibts keinen, alles regelt die Natur, der Stier und der Eber sorgen fuer Nachwuchs und wenn die Kuehe bereit sind ein Kalb zu bekommen merken sie (und der Stier ) das selbst ;-). Der Italiener hat erzaehlt, dass es nur relativ schwer ist den Stier zu besaenftigen, wenn eine Kuh empfaengnisbereit ist und sie schon x mal den Zaun von der Stierkoppel aus dicken Baumstaemmen neu machen mussten ;-).
Nach der Stallbesichtigung verabschiedeten wir uns von den sehr freundlichen Leuten des Stalles und fuhren noch weiter bei stroemendem Regen zur Lagune auf der Spitze des Passes.
Wunderschoen.
Anschliessend gings dann zurueck nach San Luis, die Stadt, die gleichzeitig Verkehrsknotenpunkt der Region ist und von dort fanden wir auch gleich einen Bus, der uns mit nach Chacas nahm.
Den Mittwoch verbrachten wir dann mit dem Packen unserer Sachen und dem Organisieren unseres Weiterflugtickets nach Feuerland. Das stellte sich als nicht besonders einfach heraus, da die Argentinischen Fluglinen einen Ausreisebeweis haben wollen bevor sie ein Einreiseticket verkaufen. Da wir auf dem Landweg ausreisen wollten, konnten wir das natuerlich nicht vorweisen. Der langen Rede kurzer Sinn, ein Busticket von Buenos Aires nach “WoDerPfefferWaechst” war schnell gekauft womit wir nun ins Land kommen werden.
Na gut, am Donnerstag morgen hiess es dann Abschied nehmen, Lino kuemmerte sich wieder um uns und organisierte uns eine Mitfahrtgelegenheit nach San Luis in einer Ambulanz - wir waeren sonst mit den oeffentlichen Kleinbussen gefahren. Alle verabschiedeten sich von uns, wir verliesen den Ort mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Einerseits wars eine echt super Zeit, in der wir viele nette Leute kennengelernt haben und sehr viel Kontakt zu der einheimischen Bevoelkerung hatten, andererseits wars auch manchmal nicht ganz einfach mit manchen Italienern und der Organisation klar zu kommen. Die positiven Eindruecke ueberwiegen aber auf jeden Fall, besonders auch durch unsere Gastfamilie Lino und Chicca Pruneri mit ihren 4 Kindern, sowie auch die Familie, bei der wir gewohnt haben (Mattia und Anna mit den 3 Kindern), die sich so sehr um uns bemueht haben.
Unser naechstes Ziel war Chavin de Huantar, eine Ausgrabungstaette in der Naehe, die das Zentrum der Chavin Kultur war. Begleitet wurden wir von Franzi, einer Suedtirolerin aus dem Ultental, die ca 2 Wochen nach uns angekommen war und bis April die Leitung der Glaserei machen sollte. In der Glaserei (ein Betrieb der Pfarrei in Chacas), wird Glasbearbeitung mit den verschiedensten Techniken gemacht, von Verschmelzen verschiedener Glassorten in den 3 hochmodernen Hochoefen bis Sandstrahltechnik. Da in der Glaserei im Moment nicht viel zu tun war, wollte Sie uns nach Chavin begleiten und dann wieder nach Chacas zurueckfahren.
Naeheres zu Chavin gibts dann in einem eigenen Bericht.
hallo ihr zwei!!!
hab endlich einmal zeit gehabt, eure fotos a bissl anzuschauen. schauen ja echt sehr herrlich aus!!! also noch weiterhin viele herrliche ausblicke! ; )
einen lieben gruß aus graz!
michi
Danke ihr Lieben, das war wieder ein sehr spannender und anschaulicher Bericht! Fast hätte man Lust sich die Gegend selbst anzuschauen; allerdings nicht ausgerechnet in der Regenzeit! Wir fragen uns, wie ihr diese große Höhe vertragen habt! Ganz liebe Grüße euch und euren lieben Besucherinnen!
ich freu mich immer, wenn von euch ein neuer bericht kommt. das ist echt eine völlig andere welt voll spannend für uns daheimgebliebenen.
das foto mit dem riesenvieh ist übrigens genial
ehmm… das Foto von der Abschiedsfeier ist ja gar nicht von der Abschiedsfeier… nur so, zur Klarheit :-))) Und als Beweis dafür welche aufmerksamen Leser Ihr habt!
LG und viel Spaß unterwegs!
Goldenes Südtirol lässt grüßen!
Goska
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hello!…