Hallihallo,
frei nach unserem Vorsatz, die Berichte ab jetzt immer aktuell zu halten nun der Bericht zu unserer Besteigung des Vulkans Lanin, von dem wir vorgestern zurueckgekommen sind ;-).
Wie ihr ja wisst waren wir vor ca 2 Wochen am Paso Tromen um die Araukarienwaelder zu suchen. Dort ist nun zufaellig auch der Vulkan Lanin, ein wunderschoener Vulkan mit fast perfekter Kegelform, der Alex gleich magisch anzog - da raufzugehen, von dort oben die Aussicht zu geniessen, das waer doch was.
Alex hat gleich begonnen sich zu informieren, der Aufstieg bedeutet 2500hm ueber 2 Tage, der letzte Teil ueber eine ziemlich steile Schneeflanke mit Steigeisen. Nach einigem Ueberlegen endschied sich Dani auch mitzukommen und da im Moment eher unstabiles Wetter herrscht beschlossen wir uns einen Bergfuehrer zu nehmen. Gesagt, getan, telefoniert, organisiert, schliesslich legten wir nach relativ positivem Wetterbericht den 21. April als Starttag fest.
Am Tag vorher fuhren wir von Bariloche (wo wir uns eine Woche erholt hatten) nach SAn MArtin de Los Andes, der BAsis der Agentur, die uns den Bergfuehrer vermittelte. Wir trafen uns dann mit ihm (MArtin, Bergfuehrer im Sommer und Suplenzturnlehrer im Winter), er kontrollierte unsere Ausruestung und notierte sich was er uns noch leihen musste.
Am naechsten Tag um 7 Uhr frueh gings dann los. Martin kam uns abholen und wir fuhren ueber Junin de los Andes zum Paso Tromen, dem Ausgangspunkt der Besteigung. Die Fahrt dauert normalerweise ca 1,5 h. Nach ca 1h Fahrt kamen wir an eine einspurige Bruecke und sahen dort schon ein paar Autos und eine Menge Leute stehen. Oh mein Gott, was ist da passiert?
Nun, wir hatten die seltene Gelegenheit einen Aufstand der Mapucheindianer (die in der Naehe in einem Reservat lebten) live mitzuerleben, die die Bruecke blockierten, ueber die wir unbedingt druebermussten. So kams, dass wir nun bei bestem Wetter und voller Vorfreude auf unsere Bergwanderung 3 Stunden im Auto warten und Daeumchen drehen durften. Der Bergfuehrer meinte - “Naja, trinken wir halt eine Runde Mate-Tee”. Suedamerika, wie es leibt und lebt.
Schliesslich kamen wir am Paso Tromen an und eigentlich sollten die Parkwaechter unsere Ausruestung durchchecken - die ist naehmlich streng vorgeschrieben und ohne richtige Ausruestung keine Besteigung. Nebensaison - das Waechterhaeuschen war abgeschlossen und niemand da. Ab dem Zeitpunkt wussten wir, dass wir den Berg ziemlich sicher fuer uns alleine haben werden - die Nebensaison hat auch Vorteile.
Nach dem Verteilen der Ausruestung gings dann los, bei gutem Wetter und voller Vorfreude auf die schoene Wanderung. Zuerst gings durch einen Lenga Wald, dann kamen wir an die Basis des Vulkans und auf die charakteristischen Schotterhalden.
Je hoeher wir kamen, desto besser wurde das Wetter und damit auch die Aussicht. Das Mittagessen gabs dann gegen 14 Uhr in Form von Empanadas, gefuellten Broten mit Wokgemuese und Huhn - MArtin hat sich sehr gut um uns gekuemmert. NAch einer steileren Passage von ca 2h erreichten wir schliesslich das Tagesziel, das Refugio RIM auf 2350m - 1250hm waren geschafft.
Refugio, das bedeutet in dem FAll eine Art Kunststoffzelt auf Betonfussboden, das ganze ist aber gut isoliert und schuetzt super gegen die teils starken Winde.
Wir rasteten uns aus und liessen uns von MArtin umsorgen und beschlossen den Abend mit einem wunderschoenen Sonnenuntergang bei bestem Wetter.
Martin kontaktierte am Abend nach Vorschrift den Parkwaechter, der auch tatsaechlich im WAerterhaus am Pass war ueber Funk und holte sich den aktuellen Wetterbericht ein. Leider hatte dieser sich im Laufe des Tages sehr verschlechtert - da wir aber die patagonischen Wetterkapriolen und die dazugehoerigen Wetterberichte kannten liessen wir uns nicht abschrecken.
Nach einer gemuetlichen NAcht gings dann gegen 4 Uhr bei sternenklarem Himmel und fast windstill los.
Bald kam relativ starker Wind auf. Wir stiegen weiter auf bis zum hoechsten Refugio ca 300hm hoeher. Bis dahin hatte sich der Wind so verstaerkt, dass Martin schon zweifelte, ob eine Passage der Route, die Ueberquerung eines ungeschuetzten Hochplateaus auf 3000m moeglich waere. Wolken zogen auf und es zeichnete sich ab, dass ein Gipflaufstieg nicht moeglich sein koennte. Dani beschloss daraufhin im Refugio zu bleiben und den Sonnenaufgang dort zu geniessen.
Alex stieg mit Martin noch bis zum 3000 Plateau, auf dem Weg dorthin und am Plateau war der Wind aber so stark, dass er sie fast vom Berg blies (Windboehen von 80km/h hoerten wir nachher). Als dann auch noch dichter Nebel aufzog beschlossen sie am 3000er Plateau abzubrechen und umzukehren - leider Pech gehabt.
Im hoechsten Refugio wartete bereits Dani und gemeinsam machten wir uns an den Abstieg zum Refugio RIM, wo wir ja die NAcht verbracht und die restliche Ausruestung deponiert hatten.
Das Wetter wurde immer schlechter und wir machten uns sofort an den Abstieg, was ja durch die Beschaffenheit des Vulkansandes (kleine Steinchen) sehr lustig und angenehm war. Nichts desto trotz brachten uns die starken Windboeen immer wieder aus dem Gleichgewicht und trieben uns permanent den feinen Vulkansand ins Gesicht.
Nach geschlagenen 2,5h Nettoabstiegszeit erreichten wir schliesslich das Auto, wo es dann zu regnen begann. Naja, es hat halt doch auch einen Grund, warum die meisten Touristen in der Hochsaison herkommen - das Wetter ist einfach besser. Trotzdem wars eine wunderschoene Bergtour, die wir mit unserem Bergfuehrer sehr genossen haben.
Im Auto gings dann Richtung San Martin, als wir wieder zur einspurigen Bruecke kamen sahen wir dort wieder Leute und Autos stehen - Oh mein Gott, die Mapuche. Totalsperre hiess es, die Bruecke wird heute nicht geoeffnet.
Wunderbar…was nun. Naja, abwarten und Matetrinken. Wir ueberlegten uns schon mehrere Strategien und Fluchtmoeglichkeiten, ein Mitwartender mit einem Jeep versuchte eine Flussdurchquerung und blieb mitten im Fluss stecken. Irgendwann nach ca 3h wartens bekamen die Mapuche eine schriftliche Antwort eines Ministers auf ihre Forderungen und nach einem buchstaeblichen Kriegsrat oeffneten sie schliesslich wieder die Bruecke. Ueber mangelnde Abwechslung konnten wir uns nicht beklagen. Am Nachhauseweg besuchten wir noch die Familie von MArtin - Erika, seine Frau und Emilia, ihre 9 monatige Tochter -suess :-).
Am Abend fielen wir schliesslich in San Martin muede in unsere Betten.
eure abenteuer sind echt unglaublich
a wahnsinn, mich frisst der neid! danke für die tollen berichte und fotos!!! mein fernweh wird immer stäerker!
besos de Graz
marlies
Fein so viele tolle Berichte zu haben Falls wir nächstes Jahr nach Latinoamerica fahren… hihihi! Hab’ma schon alles perfekt beschrieben
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tnx for info….