Estancia Harberton oder Campen mit Stieren und Spazieren mit Pinguinen

Hallihallo - Teil 2!

Der 2te Streich, den wir von Ushuaia aus aufgefuehrt haben war eine Fahrt zur Estancia Harberton. Der Hintergrund ist der, dass der erste Missionar, der in Feuerland Erfolg hatte (dh. ueberlebt hat und weder verhungert noch erfrohren ist)  names Thomas Bridges irgendwann (nach 20 Jahren) die Nase voll von der Missionstaetigkeit hatte  und dort gekuendigt hat. Da er aber mit Famile Feuerland nicht verlassen wollte, hat er sich ueber Beziehungen eine Audienz beim Praesidenten von Argentinien verschafft und diesen um Land gebeten. Das Ganze war ziemlich waghalsig, da der Praesident bekannt dafuer war kein Freund der Ureinwohner Feuerlands zu sein (Yamana, Selknam, Manekenk und Alakalufes) fuer die sich Thomas Bridges immer eingesetzt hatte. Er hatte auch ein Woerterbuch Englisch<-->Yamanasprache verfasst. Thomas Bridges muss aber gute Argumente gefunden haben - er erhielt 20.000 Hektar Land und damit die erste Estancia in Feuerland.

Estancia Harberton

Estancia Harberton

Man kann von Ushuaia aus alle moeglichen Bootstouren im Beaglekanal machen, unter anderem auch eine Tour kombiniert mit einem Besuch der Estancia. Wir hatten die Idee die Tour mit Sack und Pack zu machen und uns bei der Estancia absetzen zu lassen, sowie 3 Tage spaeter dann wieder mit dem Ausflugsschiff zurueckzufahren. Eine Tagestour also unterbrochen und 3 Tage spaeter fortgesetzt. Nach einigem Zoegern war die Agentur einverstanden. Wir deckten uns wieder mit Lebensmitteln und Kocherbenzin ein und starteten dann mit den Rucksaecken in der Fruehe an die Bootsabfahrtsstelle.

Unser Ausflugsboot Elisabetta

Unser Ausflugsboot Elisabetta

Die Bootstour startete mit einem Besuch einer Seeloewenkolonie nicht weit von Ushuaia entfernt.

Seeloewenkolonie mit Kormoranen

Seeloewenkolonie mit Kormoranen

ein Seeloewenpaerchen

ein Seeloewenpaerchen

das Zusammenleben der Seeloewen mit den Kormoranen

das Zusammenleben der Seeloewen mit den Kormoranen


Wahnsinn - echt exotische Viecher, die mit ihrem Lebendgewicht von einigen 100 Kilo und ihren Flossen akrobatische Meisterleistungen beim Klettern auf den Klippen auffuehrten.

Seeloewen beim Klettern auf den Felsen

Seeloewen beim Klettern auf den Felsen


Immer wieder sehen konnte mach auch die Kaempfe der Maennchen untereinander um ihren Harem zu verteidigen.

Ein weiteres Highlight war der Besuch eines Leuchtturms mitten im Beaglekanal, das sich vor allem Dani gewuenscht hatte.  War echt malerisch inmitten der wilden Gewaesser des Beaglekanals.

ein wunderschoener Leuchtturm :-)

ein wunderschoener Leuchtturm :-)

Kurz vor der Estancia gings dann noch zu einer Pinguinkolonie, die sich auf einer der Inseln der Estancia befindet - die Tiere sind echt genial.

die Insel der Pinguine

die Insel der Pinguine

Pinguine erst einmal aus der Ferne

Pinguine erst einmal aus der Ferne


Diese Kolonie wollten wir uns dann noch genauer anschauen - es gab noch eine Tour von der Estancia aus, bei der man auf der Insel eine Runde machen konnte - das war fuer den naechsten Tag geplant.

Schliesslich kamen wir dann zur Estancia, wurden da an Land gelassen und konnten auch gleich eine Besichtigungstour mitmachen. Die Tour war sehr interessant, wenn die Farm selbst auch etwas endtaeuschend war, da sie nicht mehr bewirtschaftet wird dh. mehr oder weniger nur mehr fuer die Touristen offen steht. Das Einzige, am Land der Farm leben ca 1500 Rinder wild, die sich selbst ueberlassen sind und je nach Bedarf erlegt werden. Immerhin sah man aber noch die ganzen Maschienen, die verwendet wurden, als Thomas Bridges und seine Familie Schafzucht betrieben.

hier wurden die Schafe einst geschoren

hier wurden die Schafe einst geschoren


Schafe sind mehr oder weniger die einzigen Tiere, die durch Wolle und Fleisch Gewinn brachten und denen das Leben im kargen Feuerland zusagte.

Nach der Tour kosteten wir noch die super Torten durch, die die Familie der Nachfahren von Thomas Bridges auf der Farm anbot. Anschliessend machten wir uns auf den Weg zu unserem angepeiltem Zeltplatz = man hatte uns einen Platz inmitten des Farmlands an einem Fluss als besonders schoen angewiesen, der ca 3km von der Farm entfernt lag.

unser wunderschoenes Plaetzchen zum Campen

unser wunderschoenes Plaetzchen zum Campen

Das bedeutete, dass wir uns nun mit Sack und Pack und ca 25kg am Ruecken auf machten. Der Weg fuehrte uns durch die super Landschaft Feuerlands schliesslich an den Platz, der natuerlich durch die saftigen Wiesen und das Wasser nicht nur fuer uns, sondern auch fuer die wild lebenden Kuehe (inklusive mehreren stattlichen Stieren) das Paradies war.

schaut doch nicht so doof, wir sind nicht vom Mars

schaut doch nicht so doof, wir sind nicht vom Mars

Dieses Paradies teilten wir uns nun - nach dem Prinzip des gegenseitigen Beobachtens und “Wenn du mir nichts tust, tu ich dir auch nichts”. Ich weiss allerdings nicht ob nicht wir in der Konfrontation mit einem ausgewachsenen Stier eher einen Rueckzieher gemacht haetten…

Die Landschaft war wunderschoen, der Himmel klar, es war niemand in der Umgebung und als wir an unserem Lagerfeuer vorm Zelt sassen herrschte eine Ruhe und ein Frieden, den man sonst nie findet.

Alex beim Feuermachen

Alex beim Feuermachen

beim Geniessen der Abendstimmung und der Stille

beim Geniessen der Abendstimmung und der Stille

Der naechste Tag war der Tag an dem wir uns die Pinguinkolonie naeher anschauen wollten. Auf Schusters rappen gings nun wieder zur Estancia, von der aus das Boot startete. Ein Schlauchboot brachte uns durch die eissigen Gewaesser des Beaglekanals zur Insel, wo wir inmitten der Kolonie anlegten.

das Schlauchboot, mit dem wir zur Insel fuhren

das Schlauchboot, mit dem wir zur Insel fuhren

wir in Mitten der suessen Tierchen

wir in Mitten der suessen Tierchen

alles voll von Pinguinen - soooo cooool!

alles voll von Pinguinen - soooo cooool!

Die Pinguine beaeugten uns gleich neugierig und blieben aber bis auf einen gegenseitigen Respektabstand ziemlich ruhig.

na, was willst denn du von mir?

na, was willst denn du von mir?

spannendes gruenes Gegenueber

spannendes gruenes Gegenueber

Das Ganze wird als Umweltprojekt gefuehrt, wobei die Auswirkungen der streng limitierten 3 Besuchsboote taeglich auf die Pinguine und deren Brutverhalten usw. genau untersucht und ueberwacht werden.  Ein Biologe fuehrte uns ueber die Insel in einem streng begrenzten Bereich und erklaerte uns genau das Verhalten der Pinguine.  Die Viecher waren zum Schiessen - im Prinzip unbeholfen watscheln sie an Land, sind aber zur selben Zeit extrem neugierig und auch immer wieder hinter den Besuchern her. Die Frage ist teilweise wirklich, wer da wen beobachtet ;-).

gegenseitiges Interesse

gegenseitiges Interesse

Interessant war auch den Nestbau und das Bewachen der Nesthoehle zu sehen.

Pinguin bewacht sein Nest

Pinguin bewacht sein Nest

Nach einer Stunde war der Ausflug vorbei - wie gesagt, Besuchszeit und Anzahl der Besucher sind streng limitiert. Das Boot brachte uns wieder zur Estancia, wo wir uns die noch nicht gekosteten Kuchensorten schmecken liessen. Dann besorgte sich Alex noch direkt auf der Farm ein Stueck Fleisch fuers Grillen am Abend und dann gings zurueck zum Zeltplatz. Der Abend brachte wieder wunderschoenen klaren Sternenhimmel beim Lagerfeuer, begleitet vom Bruellen unserer “Haustiere”. Am naechsten Tag brachen wir unser wunderschoenes Lager ab, gingen wieder zurueck zur Estancia und fuhren mit dem taeglichen Ausflugsboot ueber den Beaglekanal wieder nach Ushuaia. 

Unser ueblicher Platz am Campingplatz dort war frei, auch der Platzbetreuer begruesste uns ein drittes Mal. Die verbleibenden 1,5 Tage in Ushuaia verbrachten wir noch mit Einkaeufen und der Organisation unserer Weiterfahrt nach Punta Arenas, die uns dann vom suedlichsten Punkt unserer Reise auf das chilenische Festland bringen sollte…aber das ist eine andere Geschichte und steht im naechsten Bericht ;-).

4 Antworten zu “Estancia Harberton oder Campen mit Stieren und Spazieren mit Pinguinen”

  1. Martina sagt:

    Schön von euch wieder was zu lesen!!! Ihr erlebt ja echt einiges…und die Photos sind absolut genial. :)

  2. otti sagt:

    Glust, Glust, Glust, Riesenglust!!!!!!!!!!!!!!!! bin jeden Tag aufs neue neugierig ob wieder was von Euch im Netz ist. Liebe Grüsse
    Otti

  3. m & p sagt:

    Wir möchten lieber mit Pinguinen spazieren als mit Stieren campieren!!!Es ist wirklich sehr spannend, was ihr zu erzählen habt! Auch die O. liest und schaut immer interessiert, was es Neues gibt am Ende der Welt! Macht so weiter! Liebe Grüße!

  4. Jamie sagt:

    budding@intention.florid” rel=”nofollow”>.…

    ñïñ!!…

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