Hola!
Nachdem wir ja von Uyuni ziemlich schnell gefluechtet waren kamen wir in unserem naechstem Ziel an, der Stadt Potosi. Die Strecke war wunderschoen - mitten durchs einsame Andenhochland.
Diese Minenstadt (auf etwas mehr als 4000m) wurde von den Spaniern am Fuss des Cerro Rico gegruendet, damals eine der groessten Silberlagerstaedten der Welt.
Heute ist der Glanz ziemlich verblasst, das Silber ist fast erschoepft, im Moment wird Zink abgebaut, dessen Weltmarktpreis aber auch im Sinken begriffen ist. Auf jeden Fall hat die Stadt sich etwas vom Reichtum in Form eines wunderschoenen Stadtzentrums erhalten.
Was aber hauptsaechlich die Anziehung der Stadt ausmacht ist die Moeglichkeit eine Tour in die Minen zu machen und den extrem harten Alltag der Minenarbeiter mitzuerleben. Diese arbeiten in Schaechten auf ueber 10 Ebenen unter mittelalterlichen Bedingungen im Berg. Die Ausruestung besteht aus Helm mit Lampe, Hammer, Meisel, Dynamit und Cocablaettern (um die extremen Bedingungen aushalten zu koennen). Gearbeitet wird bis zu 10 Stunden bei ueber 30 Grad ohne Frischluftzufuhr und das auf einer Meereshoehe von ca 4300m.
Mit gemischten Gefuehlen suchten wir uns eine Agentur aus, mit der wir so ein Bergwerk besuchen wollten. In der Fruehe gings los, zuerst wurden wir eingekleidet, dann stand ein Besuch auf dem Markt der Minenarbeiter am Plan.
Dort gabs hauptsaechlich Cocablaetter und Dynamit in jeder Form zu kaufen. Potosi ist wahrscheindlich die einzige Stadt der Welt, wo man in einen LAden gehen kann um sich - wie Brot - Dynamitstangen zu kaufen. Wir kauften je eine Stange Dynamit (2,5 Euro) mit Zuender sowie Cocablaetter und Erfrischungsgetraenke fuer die Minenarbeiter.
Dann gings zuerst in eine Erzwaschanlage, wo maschinell und unter Einsatz von aetzenden Chemikalien der Silber-und Zinkstaub vom Gestein getrennt wird.
Anschliessend gings dann auf zum Berg.
Das Eingangsloch war von der Lamaopferung am Tag zuvor noch ganz blutverschmiert. Interessanterweise coexisitieren bei den Mienenarbeitern das Christentum und die Urreligion (Pachamama, Mutter Erde der Oberflaeche und El Diablo, Herrscher der Unterwelt und damit der Minen) bis heute.
Nun gings in die Dunkelheit, in ein Loch, kaum gross genug fuer einen aufrecht gehenden Menschen. Die teilweise eingestuerzten und angeknacksten Deckenstuetzen machten uns bald klar, dass wir das Denken “was waere wenn…” moeglichst unterlassen sollten.
NAch ca 600m kamen wir an ein eigens eingerichtetes einfaches Museum, wo die Geschichte der Minen beschrieben wurde.
Anschliessend wurde es dann richtig eng und heiss. Wir krochen in der staubigen Luft in die untere Ebene ab.
Teilweise mussten wir dabei auf allen Vieren kriechen, was vor allem aufwaerts bei dem Staub, der Hitze und der Meereshoehe (ca 4300m) nicht einfach war.
Schliesslich gelangten wir zu unserem Ziel, einem kleinen Tunnel der von 2 Arbeitern grade gegraben wurde. Nun lernten wir hautnah die wirklich beeindruckenden Bedingungen kennen unter denen das Erz abgebaut wurde.
Schwitzend und keuchend vor Staub und Hitze schlug ein Arbeiter mit dem Meisel ein Loch fuers Dynamit in das Gestein. Er meinte, wenns gut geht haette er nach 5 Stunden Arbeit das Loch fertig.
NAch ca einer halben Stunde Gespraech mit den Arbeitern, bei dem uns langsam die Luft ausging, gings wieder raus aus dem Tunnel. Wir legten mehr oder weniger den gemachten Weg wieder zurueck, wobei uns das Klettern auf die hoeheren Ebenen auf allen Vieren besonders schwer fiel.
Schliesslich gelangten wir in den Ausgangstunnel von dem uns frische und kuehle Luft entgegenstroehmte - aaaaaaa, welche Wohltat. Es tat richtig gut wieder im Freien zu stehen ;-).
Nun praeparierten unsere Tourfuehrer (alles Ex-Minenarbeiter) noch 2 Stangen Dynamit fuer ein kleines Feuerwerk. Ein letzter Nervenkitzel war dann das Dynamit mit der brennenden Zuendschnur fuer ein Foto in der Hand zu halten ;-).
Anschliessend sprengten wir damit unter einem ohrenbetaeubenden Knall einen entfernten Stein in Stuecke.
Die ganze Tour war auf jeden Fall ein Erlebnis, das wir so schnell nicht vergessen werden. Nach einem weiteren Ruhetag in Potosi, den wir mit Stadtspaziergaengen und Marktbesuchen verbrachten, gings weiter zu unserem naechsten Ziel, Sucre, der Hauptstadt Boliviens!
Mir kommt vor, ich war erst gestern in Potosi. Mir hat die Stadt auch sehr gut gefallen. Wir haben die gleiche Miene besucht. War um den Helm nicht nur ein Mal froh, stieß ständig irgendwo an. Solche Bedingungen beim Arbeiten habe ich mir nicht vorgestellt, obwohl wir in Sucre vorher darüber einen Film gesehen hatten.Liebe Grüße Anna Maria
klingt noch an tollen abenteuer! lg anna
Nein danke, da brächten mich keine 10 Pferde hinein, mir wird schon anders, wenn ich nur die Bilder sehe und den Text dazu lese! Ganz liebe Grüße!
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